Klima, Marktwirtschaft, Wald – das MCC beim Event „Umweltpolitik 3.0“

Das MCC beteiligt sich mit wissenschaftlichen Vorträgen und Ausstellungen am „Festival der Zukunft“ auf dem EUREF-Campus anlässlich des 30. Geburtstags des Bundesumweltministeriums.

Foto: MCC

07.09.2016

In Paris sind ambitionierte Ziele für Klimaschutz beschlossen worden – und offiziell sieht sich die EU selbst dabei international in einer Vorreiterrolle. Aber: Ist das überhaupt noch angemessen? Und was bedeutet Paris für die Kohlekraftwerke in Deutschland? Antworten auf Fragen wie diese will die Generalsekretärin des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), Brigitte Knopf, geben.

Ihr Vortrag „Das Klimaschutzabkommen von Paris - was bedeutet das für Europa und Deutschland“ ist eines von mehreren Fachgesprächen, mit denen sich das MCC am Wochenende vom 10. und 11. September bei „Umweltpolitik 3.0 – Das Festival der Zukunft“ engagiert. Anlass ist der 30-jährige Geburtstag des Bundesumweltministeriums (BMUB). Es verdankt seine Gründung 1986 nicht nur der Atomkatastrophe von Tschernobyl, sondern auch einer sehr starken Bürgerbewegung für mehr Umweltschutz. Das BMUB hat seither stets einen besonderen Wert auf die Kooperation und den Dialog mit Umweltverbänden, Wissenschaft und Wirtschaft gelegt.

In diesen Dialog wird auch der MCC-Direktor und Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar Edenhofer, erneut treten: Er wird mit BMUB-Staatssekretär Jochen Flasbarth, Greenpeace-Direktorin Jennifer Morgan, Gerrit Hansen von der Umwelt-NGO Germanwatch und Simon Zadek vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen zum Thema „Von China nach Deutschland: der G20-Prozess als Schwungrad für die globale Transformation“ diskutieren.

Am MCC wird zudem die Rolle des Pariser Klimaschutzabkommens nicht für die deutsche und europäische, sondern auch für die internationale Ebene beleuchtet. Die Researcherin Ulrike Kornek wird der Frage nachgehen, wie die hohe Kooperationsbereitschaft der Länder jetzt in kurzfristige Klimapolitik übersetzt werden kann, sodass das neue Klimaregime seine Versprechen erfüllt. Die MCC-Arbeitsgruppenleiterin Sabine Fuss und die Doktorandin Johanna Wehkamp werden über die Rolle von Institutionen für den Waldschutz sprechen. Denn Entwaldung ist nach wie vor eine der größten Emissionsquellen und führt zum Verlust weiterer wichtiger Ökosystem-Dienstleistungen wie Biodiversität.

MCC-Researcher Gregor Schwerhoff wird unter der Überschrift „Klimaschutz durch Marktmechanismen“ erklären, inwieweit es einen Widerspruch darstellt, wenn das marktwirtschaftliche System zwar den Klimawandel mitverursacht hat, zugleich jedoch Marktmechanismen immer wichtiger als Teil der Lösungsstrategie werden, um den Klimawandel zu bremsen. In dem englischsprachigen Vortrag A safe climate and a prosperous future - can we have it all? wird der MCC-Forscher William Lamb erörtern, wie nachhaltige Entwicklungsziele mit dem Klimaschutz vereinbar sind. Die Fotoausstellung „Leben mit den globalen Gemeinschaftsgütern“ schließlich beleuchtet die „Commons“ und ihre Bedeutung für den Menschen und für soziale Systeme aus Sicht der MCC-Wissenschaftler.

Insgesamt sind über 100 Organisationen, Verbände und Umwelt-Initiativen aus dem In- und Ausland der Einladung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks gefolgt und präsentieren ihre Themen, Schwerpunkte und Ideen für die Umweltpolitik der Zukunft. In rund 170 großen und kleinen Foren und Workshops wird über sämtliche Bereiche der Umweltpolitik informiert und diskutiert: von Naturschutz, Landwirtschaft und gesunder Ernährung bis hin zu Klimaschutz, Globalisierung und Nachhaltigkeit im Sport. In einem Forum mit Bürgern und Experten stellt das Bundesumweltministerium schließlich sein neues „Programm für eine integrierte Umweltpolitik“ zur Diskussion. Die Teilnahme an allen Angeboten des Festivals ist kostenfrei.