Reformkonzept für EU-ETS in Brüssel vorgestellt

Das MCC und das PIK schlagen unter anderem einen Preiskorridor und Zertifikate für den Transportsektor vor.

Jos Delbeke und Ottmar Edenhofer. Foto: PIK

29.09.2014

Der Emissionshandel als wichtigstes Instrument der europäischen Klimapolitik steht zurzeit durch den niedrigen Zertifikatepreis auf dem Prüfstand. Umfassende Wege zur Weiterentwicklung des Emissionshandels haben jetzt die Europäischen Technikadamien (Euro-CASE) in einem neuen Reformkonzept aufgezeigt. Ottmar Edenhofer hat diesen Bericht im Namen der Akademien in Brüssel vorgestellt: Mit Jos Delbeke, dem Generaldirektor für Klima der EU-Kommission, und Ivo Belet, dem Berichterstatter für die Reform des Emissionshandels im Europäischen Parlament, diskutierte Edenhofer das Konzept in persönlichen Gesprächen.

„In seiner jetzigen Form gehen von dem System keine Anreize für die notwendigen Investitionen in klimaschonende Technologien aus“, so Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Ko-Vorsitzender der Euro-CASE Energieplattform. In dem Bericht schlagen die Experten unter anderem einen Preiskorridor mit Ober- und Untergrenzen und eine Ausweitung des Emissionshandels auf Sektoren wie Transport oder Wärmeerzeugung als Teil weitreichender Reformen vor.

Die Empfehlungen gehen dabei deutlich über das bislang diskutierte „backloading“, also die Verzögerung der Zertifikatsauktionierung zur Stabilisierung der Preise, hinaus. An dem  Papier haben zahlreiche Wissenschaftler  des MCC und des PIK mitgearbeitet. 

Euro-CASE (European Council of Academies of Applied Sciences, Technologies and Engineering) ist die Energieplattform des europäischen Dachverbandes der technikwissenschaftlichen Akademien aus 21 Staaten mit rund 6000 Mitgliedern. Mit der gebündelten Expertise der Akademien leistet die Euro-CASE unabhängige und wissensbasierte Politikberatung für EU-Entscheidungsträger. 

 

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