Neues Buch: „Unter 2 Grad“

Edenhofer zu Hintergründen, Inhalten und Konsequenzen des neuen Weltklimavertrages

Foto: Hirzel

14.04.2016

Nationale Mindestpreise für CO2-Emissionen kombiniert mit einem internationalen Finanzausgleich könnten ein Weg sein, um das Klima-Abkommen von Paris real umzusetzen. Das schreibt MCC-Direktor Ottmar Edenhofer in seinem Beitrag zu dem Buch „Unter zwei Grad“. Der Sammelband bringt viele prominente Stimmen zusammen:  von der Präsidentin des Umweltbundesamtes über mehrere Bundestagsabgeordnete bis zum Leiter des Kieler Instituts für Meeresforschung GEOMAR. Kommende Woche wird die Neuerscheinung von der Bundesstiftung Umwelt mit dem Staatssekretär aus dem Bundesumweltministerium, Ko-Autor Jochen Flasbarth, in Berlin öffentlich vorgestellt.

„Das Pariser Abkommen ist ein Meilenstein für die internationale Klimadiplomatie, aber noch kein Durchbruch für eine ambitionierte Klimapolitik“, schreibt Edenhofer in seinem Beitrag. Er hält es für dringend nötig, die weltweite Zusammenarbeit im Klimaschutz jetzt durch die Einführung wirkungsvoller Instrumente statt nur anspruchsvoller Ziele zu stärken – anderenfalls sei das Ziel ernsthaft bedroht, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen. „Durch die Renaissance der Kohle ist die Welt gegenwärtig durchaus nicht auf dem Pfad der Dekarbonisierung, sondern im Gegenteil der Karbonisieriung“, betont Edenhofer. Den Ausstoß von Treibhausgasen teuer zu machen sei ein Ausweg, weil dieses Werkzeug nicht nur das langfristige Vermeiden von Klimarisiken ermöglicht, sondern auch kurzfristig Einnahmen für die beteiligten Staaten.

„Die G20 sind im Hinblick auf diesen Prozess ein vielversprechendes Verhandlungsforum, immerhin repräsentieren sie 76 Prozent der gegenwärtigen globalen Emissionen“, so Edenhofer. „Die kommenden G20-Präsidentschaften von China und Deutschland könnten nun die Verhandlungen über koordinierte CO2-Preise in Verbindung mit einem globalen Klimafinanzausgleich vorantreiben.“

Weblink zum Buch: www.unter2grad.de