Sigmar Gabriel

Der Wirtschaftsminister kommentiert die Vorstellung des IPCC-Berichts durch Ottmar Edenhofer.

15.04.2014

 

15.04.2014 Berlin. Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) hat den Beitrag der Arbeitsgruppe III zum 5. Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC am Montag erstmals einer breiteren Öffentlichkeit in Berlin vorgestellt. Bei der Veranstaltung an der TU Berlin, wo Edenhofer Professor für die Ökonomie des Klimawandels ist, erläuterte auch Bundeswirtschaftsminister Gabriel erstmals seine Bewertung der Ergebnisse.

 

„Deutschland hat einen sehr erfolgreichen Weg hin zu einer sauberen Energieproduktion hinter sich“, sagte er. „Jetzt geht es vor allem darum, dass eine klimafreundliche, langfristig sichere, unabhängige Energieerzeugung unter realen Bedingungen machbar ist: Wenn Deutschland als Industrieland erfolgreich zeigt, dass das machbar ist, wird das zu einer weltweit großen Wirkung führen.“ Gabriel ergänzte, für die weltweite Klimapolitik es sei wichtig, die Wirtschaftsminister der Staaten an einen Tisch zu bringen.“

 

Edenhofer betonte, die Wissenschaftler des IPCC seien lediglich Kartografen, die die verschiedenen Wege zu mehr Klimaschutz aufzeigen könnten. „Wir befinden uns derzeit auf einem Gleis zu steigenden Emissionen“ sagte der Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Aufgabe von Politik, Öffentlichkeit und Gesellschaft sei es, die Entscheidungen zu treffen. „Wir brauchen dafür eine Form der internationalen Zusammenarbeit.“

 

Die Präsentation war eine gemeinsame Veranstaltung des IPCC, der Technischen Universität Berlin und der Stiftung Mercator unter dem Titel „Science & Policy: Exploring Climate Solutions“. Rund 1200 Gäste sowie mehr als 100 Medienvertreter kamen an die TU Berlin. Erstmals stellten dabei die IPCC-Arbeitsgruppen II und III gemeinsam Strategien zur Anpassung und zur Vermeidung: Der US-amerikanische Ko-Vorsitzende der Arbeitsgruppe II,  Chris Field, erläuterte den kurz zuvor in Yokohama veröffentlichten Bericht zu Klimafolgen und Anpassung. IPCC-Vorsitzender Rajendra Pachauri gab zudem einen Ausblick auf den zusammenfassenden Synthesebericht des IPCC und stellte die Bedeutung des Klimarats für die internationalen Verhandlungen dar. 

 

235 Autorinnen und Autoren aus 58 Nationen haben für den Weltklimabericht Tausende von wissenschaftlichen Publikationen ausgewertet. Daran mitgearbeitet haben unter anderem die MCC-Wissenschaftler Felix Creutzig, Christian Flachsland, Michael Jakob, Jan Steckel und Christoph von Stechow. Der neue Bericht zeigt, dass die Emissionen von Treibhausgasen über das vergangene Jahrzehnt trotz politischer Maßnahmen schneller angestiegen sind als in den drei Jahrzehnten zuvor. Dennoch ist es weiterhin möglich, den Anstieg der globalen Mitteltemperatur auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Die Kosten würden das globale Wirtschaftswachstum nur geringfügig verlangsamen. 

 

Die Zusammenfassung für Entscheidungsträger gibt es hier

 

www.mitigation2014.org

 

oder hier

 

www.ipcc.ch