CO₂-Bepreisung: Unterschiede Stadt-Land

Der Unterschied der durchschnittlichen Belastung zwischen Stadt und Land ist gering. In einer Beispielrechnung liegt er bei 6 Euro pro Monat und Haushalt.

Die monatlichen Ausgaben für Strom, Kraftstoffen und Heizen sind für einen durchschnittlichen Haushalt in ländlichen Gebieten um knapp 40 Euro höher als in Ballungsräumen. Dies liegt an dem größeren Wohnraum, der erhöhten Pkw-Nutzung sowie an den größeren Distanzen zum Arbeitsplatz (siehe Tabelle). Dennoch fällt die Belastung durch einen CO2-Preis mit Rückerstattung sehr gering aus: Da in der Stadt auch weitaus mehr Single-Haushalte leben und auf dem Land mehr Personen unter einem Dach wohnen, profitieren Haushalte in ländlichen Gebieten stärker von der Pro-Kopf-Rückerstattung. Darüber hinaus profitieren ländliche Haushalte stärker von der Stromsteuersenkung, da sie einen höheren Stromverbrauch haben. Unterm Strich ist daher die Belastung in ländlichen Gebieten nur geringfügig höher: Während ein Haushalt im Ballungsraum bei einem CO2-Preis von 130 Euro im Jahr 2030 im Durchschnitt 4 Euro pro Monat gewinnt, zahlt ein ländlicher Haushalt 2 Euro pro Monat drauf. Wichtiger als die Unterschiede zwischen Stadt und Land sind daher zielgerichtete Maßnahmen zur Vermeidung von Härtefällen.

 

Tabelle: Städtischer und ländlicher Durchschnittshaushalt

Berechnung für einen CO2-Preis von 130 Euro im Jahr 2030, aufkommensneutrale Rückerstattung durch Stromsteuersenkung sowie Klimadividende von 233 Euro pro Jahr und Person. Die dargestellten Werte beziehen sich auf einen mittleren Haushalt im Ballungsraum (Oberzentrum mit mehr als 100.000 Einwohnern plus Umland mit mehr als 200 Einwohnern je Quadratkilometer) sowie einen mittleren Haushalt in ländlichen Gebieten (kein Oberzentrum, weniger als 150 Einwohner je Quadratkilometer). Datengrundlage: EVS 2013 sowie IAB KB 10/2018 (Pendeldistanz). Berechnungen auf Grundlage von Edenhofer et al. (2019): Optionen für eine CO2-Preisreform.