Jan Minx wird Professor in Leeds

Der MCC-Gruppenleiter übernimmt neben seiner Position am MCC auch den Lehrstuhl für “Climate Change and Public Policy” am Priestley International Centre for Climate.

17.10.2017

Jan Christoph Minx, Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte Nachhaltigkeitsforschung am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), wird nun auch Professor am Priestley International Centre for Climate. Das Zentrum wurde 2015 von der University of Leeds gegründet, um weltweit führende Expertise auf dem Gebiet der Klimaforschung zusammenzuführen. Minx, der seine erfolgreiche Arbeit am MCC auch weiterhin fortsetzt, wird den Lehrstuhl mit der offiziellen Bezeichnung „Priestley Chair of  Climate Change and Public Policy“ voraussichtlich im Januar 2018 übernehmen.

„Es ist eine große Ehre für mich, mich dem Priestley International Centre for Climate an einer der bekanntesten und erfolgreichsten Universitäten des Vereinigten Königreichs anzuschließen“, sagt Minx. „Dadurch bieten sich herausragende Möglichkeiten, einen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten, und das auf Grundlage exzellenter Forschung.“

Die gemeinsame Professur markiert für das MCC den Beginn einer neuen Phase der internationalen Zusammenarbeit. „Wir freuen uns, unsere Kräfte mit einer solch angesehen Institution zu bündeln“, sagt MCC-Direktor Ottmar Edenhofer. „Unsere Kooperation betont die Bedeutung der Verbindung von Bildung, hochklassiger Forschung und lösungsorientierter Politik-Beratung, um heutige und zukünftige Entscheidungsträger auf der Basis solider Wissenschaft zu leiten.“

„Das MCC ist eine der weltweit führenden Institutionen im Bereich Klimapolitik, wir freuen uns schon sehr darauf, eine engere Beziehung aufzubauen“, sagt Piers Forster, Direktor des Priestley International Centre for Climate. „Die Berufung von Professor Minx zeigt eindrucksvoll, wie das Vereinigte Königreich und seine europäischen Partner noch stärker zusammenarbeiten können, und das trotz der aktuellen politischen Unsicherheiten wegen des Brexits.“

Vor seiner Zeit am MCC arbeitete Minx beim Weltklimarat IPCC. Dort koordinierte er den Beitrag der Arbeitsgruppe „Klimaschutz” zum Fünften IPCC-Sachstandsbericht. Er verfolgt einen interdisziplinären Forschungsansatz, der die Themenbereiche Energie, Klimawandel und nachhaltige Entwicklung umfasst.

Minx beschäftigt sich in seiner Forschung insbesondere mit der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik sowie der Entwicklung meta-analytischer Methoden, um wissenschaftliche Ergebnisse angemessen für politische Entscheidungsprozesse aufzubereiten. Dazu zählt die Synthese von Wissen über die wichtigsten Politik-Optionen zur nachhaltigen Senkung von Emissionen. So befasst sich Minx etwa mit dem Thema Kohlendioxid-Entzug („Negative Emissionen“), das in letzter Zeit besonders viel Aufmerksamkeit erfahren hat.

„Derzeit erleben eine nie da gewesene Explosion wissenschaftlicher Publikationen zum Thema Klimawandel. Die Anwendung von ‚big data‘-Werkzeugen ist der Schlüssel, um mit dieser Masse an Literatur umzugehen – die Wissenssynthese entwickelt sich so zu einem entscheiden neuen Forschungsbereich“, sagt Minx. „Heutige Entscheidungsträger benötigen Landkarten des Wissens, um in einer immer komplexer werdenden Welt fundierte Entscheidungen treffen zu können.“ 

Über das MCC

Das MCC erforscht nachhaltiges Wirtschaften sowie die Nutzung von Gemeinschaftsgütern wie globalen Umweltsystemen und sozialen Infrastrukturen vor dem Hintergrund des Klimawandels. Sieben Arbeitsgruppen forschen zu den Themen Wirtschaftswachstum und -entwicklung, Ressourcen und Internationaler Handel, Städte und Infrastrukturen, Governance sowie wissenschaftliche Politikberatung. Das MCC ist eine gemeinsame Gründung der Stiftung Mercator und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).

Über das Priestley International Centre for Climate

Das Priestley International Centre for Climate an der University of Leeds vereint weltweit führende Expertise in allen Schlüsselbereichen der Klimaforschung. Das Priestley Center konzentriert sich nicht nur auf neue internationale Partnerschaften, sondern auch auf interdisziplinäre Forschung, die unser physikalisches, technologisches, wirtschaftliches und soziales Verständnis des Klimawandels besser mit Strategien zur Eindämmung und Anpassung verknüpft. Das Priestley International Center for Climate ist die strategische Flaggschiff-Investitionen der Universität als Antwort auf die globale Herausforderung des Klimawandels. Sieben 7 Millionen Pfund sind über fünf Jahre angelegt worden. Der Direktor ist Piers Forster, Professor für Physical Climate Change an der School of Earth an Environment.