MCC berät die Bundesregierung beim Abfedern der Gaskrise

Gruppenleiter Matthias Kalkuhl wurde jetzt in eine neue Kommission berufen, die bis Oktober ein Konzept zur Entlastung von privaten Haushalten und Unternehmen erarbeitet.

Expertise zu Energiekosten und sozialem Ausgleich: MCC-Gruppenleiter Matthias Kalkuhl. | Foto: MCC

19.09.2022

Wie verteilen sich Mehrkosten für Öl und Gas auf private Haushalte, und wie kann die Politik für sozialen Ausgleich sorgen? Die intensive Forschungstätigkeit zu diesem Thema durch das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) hat jetzt in Zusammenhang mit der aktuellen Energiepreiskrise zu einem Beratungsauftrag der Bundesregierung geführt. Sie berief Matthias Kalkuhl, den Leiter der MCC-Arbeitsgruppe Wirtschaftswachstum und menschliche Entwicklung und Professor an der Universität Potsdam, in die kurzfristig gegründete „ExpertInnen-Kommission Gas und Wärme“. Hintergrund ist Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, der Ausfall von Erdgas-Lieferungen nach Europa und der dadurch ausgelöste exorbitante Preisanstieg.

Das neue Beratungsgremium mit Expertise aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft soll nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz „noch im Oktober“ ein Konzept erarbeiten, wie sowohl private Haushalte als auch Unternehmen speziell mit Blick auf den hohen Gaspreis entlastet werden können. Dabei geht es laut Scholz auch um „Preisgestaltung“. Eine Schlüsselfrage ist, ob die Entlastung über einen subventionierten Niedrigpreis für einen bestimmten Grundverbrauch erfolgt („Gaspreisdeckel“) oder über gezielte Pauschalzahlungen. In einer vielbeachteten Studie mit Gruppenleiter Kalkuhl als Leitautor hat das MCC kürzlich dargelegt: Ein solcher Deckel verschärft die Versorgungskrise, weil er den Anreiz zum Energiesparen mindert. Die Studie empfiehlt stattdessen gezielte Transferzahlungen und rechnet vor, dass diese die Mehrbelastung vor allem für ärmere Haushalte weitgehend ausgleichen können.

 

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