MCC liefert wichtige Forschung zu Negativen Emissionen
Für das Einhalten der Paris-Ziele werden Negative Emissionen immer wichtiger. MCC-Gruppenleiterin Sabine Fuss ist federführend beim Koordinieren der Forschungsergebnisse.
Das Global Carbon Project (GCP), das jedes Jahr die weltweiten Emissionen ermittelt, hat zusammen mit dem Fachmagazin „Environmental Research Letters“ (ERL) nun eine Online-Sonderausgabe zu Negativen Emissionen erstellt. Sabine Fuss, Gruppenleiterin am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), ist beim GCP federführend für das das Thema verantwortlich. Sie hat den Leitartikel der Sonderausgabe mitverfasst – ihre Forschung ist zudem ein elementarer Bestandteil des Projekts.
Beim im kommenden Jahr erscheinenden Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) zum 1,5°C-Ziel werden Negative Emissionen eine entscheidende Rolle spielen. Aufgrund des geringen verbleibenden Kohlenstoffbudgets ist dieses Ziel ohne sie nicht mehr erreichbar. Umso entscheidender ist es, dass die Wissenschaft nun belastbare Ergebnisse liefert, um den potentiellen Beitrag von Negativen Emissionen zum Klimaschutz zu bewerten.
Die ERL-Sonderausgabe umfasst über ein Dutzend Publikationen, von denen zwei unter der Leitung von MCC-Wissenschaftlern entstanden sind. In dem Artikel „Research priorities for negative emissions” identifiziert Sabine Fuss mit ihren Kollegen fünf „Forschungslücken“ im Bereich Negative Emissionen. So sollten zum Beispiel die Land-Anforderungen für Aufforstungsprogramme besser quantifiziert werden, denn sie konkurrieren etwa mit Flächen für die Nahrungsmittelproduktion. Außerdem sollten die sozialen Herausforderungen, die mit Negativen Emissionen verbunden sind, stärker erforscht werden. Ihre Anwendung erfordert einen breiten gesellschaftlichen Konsens.
Jan Minx, Leiter der MCC-Arbeitsgruppe Angewandte Nachhaltigkeitsforschung, ist der Leitautor des Artikels „Fast growing research on negative emissions“. Die Studie wertet die Forschungslandschaft zu Negativen Emissionen aus, die schneller wächst als die Literatur zum Klimawandel generell. Die Autoren zeigen, wie Big-Data-Methoden eingesetzt werden können, um Tausende an Publikationen bei der Erstellung wissenschaftlicher Sachstandsberichte handhabbarer zu machen.