Die Evaluation belegt: Der Berliner Think-Tank liefert ausgezeichnete Forschung für die wissenschaftliche Politikberatung.
Die Wissenschaftliche Exzellenz, die thematische Fokussierung auf die globalen Gemeinschaftsgüter sowie die Politikberatung durch Assessment-Prozesse haben sich ausgezahlt: Das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) wird bis einschließlich 2024 mit weiteren 12,15 Millionen Euro finanziert. Die Stiftung Mercator hat jüngst beschlossen, das Institut ab 2019 mit etwa zwei Millionen Euro pro Jahr weiter zu fördern. 2012 war das MCC gemeinsam durch die Stiftung Mercator und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gegründet worden.
Die Entscheidung basiert auf einer Evaluierung durch eine Kommission namhafter Wissenschaftler, unter anderem vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE), dem US-Institut Resources for the Future (RFF) und dem International Institute of Applied Systems Analysis (IIASA). Demnach hat das politisch unabhängige MCC durch seine „ausgezeichnete Qualität“ in der Forschung entscheidende Beiträge für die wissenschaftliche Politikberatung geleistet. Besonders betont wurde etwa die Forschung über CO2-Preise und die Reform des Europäischen Emissionshandels (ETS) durch einen Mindestpreis.
Zudem trug das MCC zu Assessments wie dem Fünften Sachstandsbericht des Weltklimarates IPCC bei. Dieser war für das Paris-Abkommen von grundlegender Bedeutung. Das MCC hat somit die wissenschaftlichen Grundlagen für eine effektive politische Transformation zu weltweiter Nachhaltigkeit vorangetrieben. Die wissenschaftliche Ausrichtung des Instituts mit seinen derzeit 46 Mitarbeitern wird in der nächsten Förderperiode weitgehend beibehalten und die systematische Synthese von Wissen verstärkt.
Der Geschäftsführer der Stiftung Mercator und Leiter des Ressorts Wissenschaft, Wolfgang Rohe, betont die Relevanz des MCC für den gesellschaftspolitischen Dialog: „Das MCC beweist, dass wirkungsvolle Beratung von Politik und Gesellschaft mit exzellenter wissenschaftlicher Qualität einhergehen kann. Diesem doppelten Ziel bleibt das MCC verpflichtet“, sagt Wolfgang Rohe.
Lars Grotewold, Leiter des Bereichs Klimawandel bei der Stiftung Mercator unterstreicht die strategische Themenpositionierung des MCC: „Die Einbettung von Klimaschutz in die globale Nachhaltigkeitsagenda ist eine große Stärke des MCC. Mit dieser systemischen Perspektive, seiner interdisziplinären Arbeitsweise und seinem exzellenten internationalen Netzwerk ist das Institut ein Solitär in der europäischen Nachhaltigkeitsforschung.“
MCC-Direktor Ottmar Edenhofer, der zugleich Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist, will künftig den schon bestehenden Schwerpunkt der Analyse und des Designs von Politikinstrumenten erweitern. „Wir wollen künftig noch stärker in Richtung der ‚Politischen Ökonomie‘ forschen, also beispielsweise die Verteilungseffekte von Politikinstrumenten wie der CO
2-Bepreisung oder der Technologiepolitik untersuchen“, sagt Edenhofer. „Dabei wird das MCC erforschen, wie etwa die Einnahmen von umweltpolitisch motivierten Steuern verwendet werden müssten, um eine einseitige Belastung ärmerer Bevölkerungsschichten in Industrie-, Entwicklungs- und Schwellenländern zu vermeiden.“
MCC Generalsekretärin Brigitte Knopf betont, dass die gesellschaftliche Relevanz der Forschung erhöht werden soll: „Das Thema CO2-Preise haben wir gemeinsam mit NGOs und Wirtschaftsverbänden erfolgreich im G20-Kontext eingebracht. Analog dazu werden wir nun weitere Formate an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik entwickeln, die den Dialog über konfliktreiche Themen wie etwa Negative Emissionen ermöglichen.“
Weitere Informationen:
Eine Zusammenfassung des Evaluierungsberichtes steht
hier zum Download Verfügung.
Den Selbstbericht des MCC finden Sie hier.