Weltweite CO2-Bepreisung für effektivere Kooperation

Das Erreichen der Paris-Ziele erfordert mehr internationale Kooperation. Wie das gelingen kann, steht in einem neuen Buch, das MCC-Direktor Edenhofer mitverfasst hat.

Foto: MIT Press

14.06.2017

Obwohl das Abkommen von Paris das bisher stärkste Symbol internationaler Zusammenarbeit beim Klimaschutz ist, klaffen Anspruch und politische Umsetzung weiterhin auseinander. Statt individueller Zusagen zur Emissionsminderung der einzelnen Staaten sollte daher es gemeinsame Zusagen geben. Das schlägt das neue Buch „Global Carbon Pricing: The Path to Climate Cooperation“ vor – führende Wirtschafts- und Klimawissenschaftler aus aller Welt haben es jetzt veröffentlicht. Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, hat daran mitgearbeitet. Zu den Herausgebern des Buches zählt unter anderem der renommierte Wirtschaftsprofessor Axel Ockenfels von der Universität Köln.

Der Grundstein für gemeinsame verbindliche Zusagen könnte die globale Bepreisung von CO2 sein, schlagen die Wissenschaftler vor. Sie zeigen, dass CO2-Preise die Verhandlungsbereitschaft der Staaten sowie die Durchsetzung der vereinbarten Ziele fördern – und darüber hinaus die Effektivität anderer Politikmaßnahmen zum Klimaschutz erhöhen. Das vorgeschlagene Modell basiert auf den Arbeiten der Wirtschaftsnobelpreisträgerin Elinor Ostrom. Diese hat gezeigt, wie Gemeinschaftsgüter auf lokaler Ebene effektiv verwaltet werden können. In ihrem Buch übertragen die Forscher Ostroms Ansatz auf das globale Gemeinschaftsgut Atmosphäre.