Zwei MCC-Wissenschaftler zu Professoren ernannt
Durch Kooperationen mit der Universität Potsdam und der Hertie School of Governance schärft das Institut sein Profil bei der Klimapolitik.
12.10.2015
Gleich zwei Arbeitsgruppenleiter des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) sind nun auch zu Professoren ernannt worden: Matthias Kalkuhl, 32, wird Professor für Klimawandel, Entwicklung und Wirtschaftswachstum an der Universität Potsdam und Christian Flachsland, 35, Junior-Professor for Climate and Energy Governance an der Hertie School of Governance. Die Berufungen sind die jeweiligen Hauptbestandteile von Kooperationen der Hochschulen mit dem MCC.
Mit der Ernennung von inzwischen drei der sieben Gruppenleiter zu Professoren an verschiedenen Hochschulen baut das MCC seinen Ansatz aus, unterschiedliche Themen wie Wirtschaftswachstum, Nachhaltigkeit und Governance in einem interdisziplinären Ansatz vor dem Hintergrund des Klimawandels zu erforschen. Es schärft sein Profil sowohl in der Nachhaltigkeitsforschung als auch in der Klimaökonomie und -politik und stärkt seine Expertise an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik durch die erstklassige wissenschaftliche Ausbildung künftiger Entscheidungsträger. Das MCC ist bereits An-Institut der TU Berlin – Kooperationen mit weiteren Universitäten sind in Planung.
Kalkuhl hat zuvor am Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn die Arbeitsgruppe Ernährungssicherheit und Preisvolatilität bei Rohstoffen geleitet und beispielsweise zur Preisbildung von Agrar- und Energierohstoffen geforscht. „Die extremen Preisausschläge bei Nahrungsmitteln in den letzten Jahren führt uns deutlich vor Augen, wie stark die Ernährungssicherheit und andere Nachhaltigkeitsziele durch den Klimawandel beeinträchtig werden können“, sagt er. „Daher müssen Armutsbekämpfung, Wachstum und nachhaltige Entwicklung zusammen untersucht werden.“
Die Relevanz der Professur für Climate and Energy Governance an der Hertie School wird mit Blick auf die UN-Klimaverhandlungen Ende des Jahres besonders deutlich werden. „Paris wird zeigen, wie Wissenschaft und politische Entscheidungsprozesse zusammenhängen, und kann den Startschuss für eine Klimapolitik mit steigendem Ambitionsniveau geben – wobei die verschiedenen politischen Ebene intelligent miteinander verzahnt werden müssen“, sagt Christian Flachsland. „Ein Schlüssel hierfür könnte in einer engeren Verknüpfung der Klimapolitik mit nationalen und sub-nationalen Energie- und Steuerpolitiken liegen.“
Flachslands Professur ist bereits die zweite, welche aus der Kooperation des MCC mit der Hertie School hervorgeht. Bereits im Februar war Jan Christoph Minx, Leiter der MCC-Arbeitsgruppe „Angewandte Nachhaltigkeitsforschung“ dort zum Professor für „Science Policy and Sustainable Development” ernannt worden. Die Forschungstätigkeit des MCC soll so enger mit Forschung und Lehre an der Hertie School verzahnt werden.
MCC-Direktor Ottmar Edenhofer, der auch Professor für die Ökonomie des Klimawandels an der TU Berlin ist, betont die Bedeutung der beiden neuen Ernennungen für die Nachwuchsförderung in der Wissenschaft. „Am MCC können außergewöhnlich talentierte Jungwissenschaftler nicht nur hervorragende Forschung betreiben, sondern ihr Wissen auch mit Studierenden teilen.“