„Die Welt 2050“: Mercator Climate Lecture mit den Ökonomen Sachs und Edenhofer

VIDEO | Mehr als tausend Menschen drängten sich bei der Mercator Climate Lecture „Die Welt 2050 – auf dem Weg zu nachhaltiger Entwicklung und tiefer Dekarbonisierung“ am Mittwoch in Berlin.

(c) TU Berlin

01.06.2016

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Der US-Top-Ökonom Jeffrey D. Sachs, Direktor des Earth Institute der Columbia University in New York und Sonderberater zu nachhaltiger Entwicklung bei den Vereinten Nationen hielt den stark beklatschten Hauptvortrag. Dem folgte eine intensive Diskussion mit Ottmar Edenhofer, Chef-Ökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor an der Technischen Universität (TU) Berlin.

Die Mercator Climate Lecture ist ein gemeinsames Projekt von Stiftung Mercator, Technischer Universität Berlin und PIK. Zusätzlich zu den Zuhörern im Audi Max der Hochschule – eine Kombination von Studierenden und Experten aus Wirtschaft, Politik, NGO und Wissenschaft – folgten Interessierte weltweit via Livestream der Veranstaltung.

“Wir können keine nachhaltige Entwicklung erreichen, wenn wir nicht gegen den Klimawandel vorgehen“, sagte Sachs. Die Ziele für nachhaltige Entwicklung – Sustainable Development Goals, kurz SDG –, an deren Entstehung er beteiligt war, umfassen auch den Punkt Klimaschutz. „Wir müssen unseren Ausstoß von CO2 auf Null bringen – und die Regierungen müssen sagen, wie sie das machen wollen. Das kann man nicht den Märkten überlassen“, so Sachs. Der frühere US-Präsident John F. Kennedy habe gesagt, „wir bringen einen Menschen auf den Mond – das ist der Geist, den wir brauchen, um nachhaltige Entwicklung zu erreichen. (…) Wir sind sehr produktiv, die wirtschaftlichen Probleme der Welt sind weitgehend gelöst. Aber wir lassen Menschen sterben.“

Ottmar Edenhofer zeigte auf, wie Klimapolitik beim Erreichen nachhaltiger Entwicklung helfen kann. „Ein Preis auf CO2 bewirkt drei großartige Dinge“, sagte er. „Er setzt Anreize für saubere Technologien. Er bestraft die Nutzung fossiler Energien. Und er schafft Einnahmen.“ Diese Einnahmen könnten zum Beispiel dazu eingesetzt werden, um allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu verschaffen. Über die SDG und die Klimapolitik sagte Edenhofer: „Zusammen stehen sie – getrennt fallen sie.“

Melissa Eddy, Berlin-Korrespondentin der New York Times, moderierte die Debatte. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der TU Berlin, Professor Christian Thomsen.

Ottmar Edenhofer, der auch Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change ist, begann mit der Vorlesungsreihe 2008. Die Stiftung Mercator unterstützt die diesjährige Veranstaltung. Zu den Rednern der vorherigen Climate Lectures gehören Lord Nicholas Stern von der London School of Economics, die Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom, der Exekutiv-Direktor des UN-Umweltprogrammes Achim Steiner, und der Bestseller-Autor Tim Jackson von der Universität Surrey.