„Arm an Beschlüssen, aber reich an positiven Signalen“

Auf der COP 22 in Marokko wurde wenig beschlossen, doch das Interesse am MCC war stark: „Negative Emissionen“ und „CO2-Bepreisung“ fanden große Beachtung und viele Medien berichteten.

Foto: MCC

22.11.2016

Ziel der gerade zu Ende gegangenen COP22 war es, dass sich die Staaten nach dem Paris-Abkommen auf konkrete politische Maßnahmen zum Klimaschutz einigen. Es war ein eher detailreiches Arbeitsprogramm. „Arm an Beschlüssen, aber reich an positiven Signalen“, lautet das Fazit von Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), im „Tagesspiegel“. Die Stimmung aber sei „trotz des Trump- Schocks positiv“ gewesen. Im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur „dpa“ legte Edenhofer den Fokus auf China. Das Land habe „durchaus ein großes Interesse, im Konzert der internationalen Politik als Softpower wahrgenommen zu werden und international eine stärkere Anerkennung zu bekommen.“

Die Bundesregierung legte derweil – als eine von wenigen – einen verbindlichen Klimaschutzplan vor. Dieser wird von Edenhofer zwar grundsätzlich begrüßt, er sei jedoch unzureichend. Es mangele vor allem an einem Mindestpreis für CO2 und der Bereitschaft zum Kohleausstieg, kritisierte Edenhofer, der zudem Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist, im Interview mit der „F.A.Z. Woche“. Auch vom Wirtschaftsblatt „Valor Economico“ in Brasilien, der „Economic Times of India“ und der russischen Nachrichtenagentur „Interfax“ sowie dem „Christian Science Monitor“ wurde Edenhofer um Einschätzungen gebeten. Auf einer COP-Podiumsdiskussion des Havard Project on Climate Agreement beriet Edenhofer außerdem konkrete Maßnahmen zur Umsetzung des Paris-Abkommens.

 

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Sehr positiv wurden auch die anderen Side-Events mit MCC-Beteiligung aufgenommen. So organisierte das MCC zusammen mit der Umweltorganisation Germanwatch und dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) ein Event zum Thema CO2-Bepreisung. Diskutiert wurden konkrete Politik-Optionen – unter anderem eine G20-Roadmap.

Sabine Fuss, Leiterin der MCC-Arbeitsgruppe Nachhaltiges Ressourcenmanagement und Globaler Wandel, stellte auf einer Veranstaltung des Global Carbon Project (GCP) zusammen mit anderen Wissenschaftlern die Entwicklung des globalen CO2-Budgets dar. Es ging dabei auch um das Potenzial Negativer Emissionen für die Realisierbarkeit des 2°C- oder 1,5°C-Ziels. Der Bayerische Rundfunk und die Tageszeitung „taz“ brachten in ihren Beiträgen Statements von Fuss. Das Online-Portal Carbon Brief veröffentlichte ein Video-Interview (siehe oben) mit der MCC-Wissenschaftlerin.

 

Weitere Informationen:

Präsentationsfolien des MCC-Side-Events mit Germanwatch und BDI zum Download

Ottmar Edenhofer beim Side-Event des Havard Project on Climate Agreement

Side-Event des Global Carbon Project mit Sabine Fuss