Ariadne-Bürgergipfel bringt Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen

Stakeholder aus Wirtschaft und Politik diskutieren mit Forschenden sowie Bürgerinnen und Bürgern die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit zu Klimapolitik.

Jugendliche in einer Diskussionsrunde: Der Austausch verschiedener Meinungen ist auch für die Klimapolitik fruchtbar. | Foto: Shutterstock/Sunshine Seeds

22.03.2023

Die Transformation zu einem klimaneutralen Deutschland gelingt nur, wenn Entscheidungen wissenschaftlich fundiert getroffen und von der Gesellschaft mitgetragen werden. Deshalb sind seit dem Start des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne vor fast drei Jahren Menschen aus ganz Deutschland am Forschungsprozess zur Energiewende beteiligt. Diese „Bürgerdialoge“ münden jetzt in einen „Bürgergipfel“ am 24. März in Berlin. Das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) übernimmt in diesem innovativen Tätigkeitsfeld von Ariadne als Projektpartner wesentliche Aufgaben in der Konzeption und in der Begleitforschung.

Seit Herbst 2020 sind zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger am Energiewende-Forschungsprozess von Ariadne beteiligt. Ob in Online-Workshops, Bürgerkonferenzen, oder mit Unterstützung von Lern- oder Explorationsmodulen – mehr als 170 Menschen aus ganz Deutschland wurden von Forschenden aus sechs Ariadne-Partnerinstituten über den aktuellen Forschungsstand aus Strom- und Verkehrssektor informiert. Über die Diskussionen flossen auch ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungswissen in die weitere Wissenschaftsarbeit ein.

Die Teilnehmenden wurden vor und nach den jeweiligen Beteiligungsformaten zu verschiedenen Lösungsoptionen für die Herausforderungen beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Transformation der Mobilität befragt. „Wir konnten beobachten, wie durch den deliberativen Austausch und über wissenschaftliche Informationen die Teilnehmenden ein besseres Verständnis für Politikoptionen und andere Sichtweisen entwickelt haben“, berichtet Katja Treichel-Grass, Politik-Analystin in der Policy Unit des MCC. Auch für die Forschenden war der Lernprozess hilfreich, um politische Lösungsoptionen mit Sicht auf gesellschaftliche Akzeptanz neu zu bewerten.

Die Bereitschaft der beteiligten Bürgerinnen und Bürger, sich den Herausforderungen der Energiewende zu stellen, ist während ihres Engagements gewachsen. Zusammen mit den Ariadne-Forschenden entwickelten sie Szenarien und Kernbotschaften für die Strom- und Verkehrswende als Leitplanken für eine gesellschaftlich tragfähige Klimapolitik. Es stellte sich heraus: Beim Ausbau der erneuerbaren Energien ist den Menschen zum Beispiel die Teilhabe am Ausbauprozess und eine lokale Wertschöpfung wichtig. Und bei der Verkehrswende spielt soziale Gerechtigkeit eine besonders große Rolle, vor allem in Bezug auf die Rückerstattung der CO2-Preis-Einnahmen und der Berücksichtigung der Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen.

Im Rahmen des Ariadne-Bürgergipfels am 24. März werden diese Bürgerszenarien und Kernbotschaften erstmals vorgestellt und von den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutiert.

 

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