„Klima, Krieg und Wissenschaft“: Edenhofer hält Erich-Schneider-Vorlesung in Kiel

Der MCC-Direktor füllt das renommierte akademische Format an der Christian-Albrechts-Universität mit einem Vortrag zu Klima- und Geopolitik.

Ottmar Edenhofer: Die Besteuerung fossiler Brennstoffe ist auch ein denkbares Sanktionsmittel gegen Autokratien. | Foto: Karkow/PIK

14.06.2022

Für die renommierte Erich-Schneider-Gedächtnisvorlesung hat die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel dieses Jahr Ottmar Edenhofer als Redner eingeladen. Dabei geht es um die großen Linien, wie der Titel von Edenhofers Vortrag an diesem Donnerstag deutlich macht: „Klima, Krieg und Wissenschaft – praktische Dilemmata und theoretische Herausforderungen“.

Erich Schneider, gestorben 1970, war einer der wichtigsten deutschen Wirtschaftstheoretiker. Edenhofer spricht als Direktor des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung sowie als Professor der Technischen Universität Berlin.

„Klimapolitik bedroht Autokratien“, so eine der Thesen Edenhofer. „Da Autokratien in hohem Maße fossile und mineralische Ressourcen besitzen, kann deren Besteuerung in Zukunft als Sanktionsmittel eine größere Rolle spielen.“ Dies gelte für den aktuellen Konflikt mit Russland, aber auch darüber hinaus. In diesem Zusammenhang wirbt Edenhofer für die Idee einer Europäischen Klimazentralbank, die für die Ausgabe und Bepreisung von Emissionszertifikaten zuständig ist.

Die Folien der Präsentation finden Sie hier.