Klimaschutz-Pioniere ziehen andere mit
Deutschland sollte seine G20-Präsidenschaft nutzen, um beim Klimaschutz voranzugehen. Neue Forschungsergebnisse des MCC zeigen, dass Klima-Vorreiter positiv abstrahlen können.
Einseitiges Vorangehen beim Klimaschutz ist unter Wirtschaftswissenschaftlern umstritten. In einfachen spieltheoretischen Modellen führt es dazu, dass sich andere Länder „zurücklehnen“ – die Ökonomen sprechen von der sogenannten „Free-Rider“- oder „Trittbrettfahrer“-Problematik. Daher kommen einige Studien zu dem Schluss, dass einseitige Maßnahmen einen negativen Effekt auf die Klimaschutz-Bemühungen anderer Länder haben.
„Wir können zeigen, dass die verbreitete Behauptung, Alleingänge würden dem Klimaschutz eher schaden als nützen, sehr einseitig ist und sich nicht belegen lässt“, sagt Leitautor Gregor Schwerhoff. Im Gegenteil: Aktuelle empirische Studien beweisen, dass die positiven Effekte tatsächlich auftreten. „Die Wahrscheinlichkeit einer positiven ‚Abstrahlung‘ ist hoch“, betont Schwerhoff. „Mit Blick auf die deutsche G20-Präsidentschaft in diesem Jahr wäre es wichtig, dass Deutschland beim Klimaschutz ein Signal setzt. Klimapolitik wird ein großes Thema bei dem Treffen sein – wir sollten diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen.“
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