MCC-Forscher Jan Steckel zum Professor berufen
Bundesweit erster Lehrstuhl für Klima- und Entwicklungsökonomie in Cottbus. Institutsdirektor Ottmar Edenhofer: ein Meilenstein unserer Kooperation mit Hochschulen.
Der Klimaökonom Jan Steckel, seit 2014 Leiter der Arbeitsgruppe Klimaschutz und Entwicklung am Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change), ist seit heute zusätzlich auch Professor an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg. Steckel übernimmt dort den neu eingerichteten Lehrstuhl für Klima- und Entwicklungsökonomie – der bundesweit erste, der diese beiden Felder der Wirtschaftsforschung explizit vereint. Die Berufung ist Kern einer umfangreicheren Kooperation zwischen dem MCC und der Hochschule.
„Wir freuen uns sehr über diesen Ruf aus Cottbus – unser Institut unterstreicht dadurch die Exzellenz seiner Forschung zu Klima-Lösungen und generell zum Bewirtschaften globaler Gemeingüter“, erklärt MCC-Direktor Ottmar Edenhofer, selbst Professor an der Technischen Universität (TU) Berlin. „Die Professur für Herrn Steckel ist ein weiterer Meilenstein unserer gezielten Strategie, mit verschiedenen Hochschulen zu kooperieren und unsere Forschung auch durch Lehre zu ergänzen.“ Eine Professur inne haben auf der Ebene der MCC-Arbeitsgruppenleitung auch Felix Creutzig (TU Berlin), Sabine Fuss (Humboldt-Universität zu Berlin), Matthias Kalkuhl (Universität Potsdam) und Jan Minx (Universität Leeds).
Jan Steckel studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt auf Energie- und Umweltmanagement in Flensburg, Rennes und Ottawa und promovierte in Volkswirtschaftslehre in Berlin. Er leitete Forschungsprojekte an der TU Berlin und am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, schrieb in führender Funktion an Berichten des Weltklimarats IPCC sowie der Uno-Umweltorganisation UNEP mit und ist Mitglied des globalen Forschungsnetzwerks Environment for Development (EfD). Steckel ist ein Experte für Klimapolitik in Ländern des globalen Südens; er ist dort mit seinem MCC-Team in zahlreichen Projekten der Forschung und Beratung engagiert. Dabei geht es um den Handlungsspielraum von ärmeren Ländern, ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken und ihre Energiesysteme klimaneutral auf- und umzubauen.
„Es ist für mich eine große Ehre, mich der sehr innovativen und mehrfach ausgezeichneten BTU Cottbus anzuschließen“, sagt Steckel. „Der Zuschnitt des Lehrstuhls unterstreicht die Bedeutung von entwicklungsökonomischen Fragestellungen beim internationalen Klimaschutz. Cottbus ist ein extrem interessanter Standort. Die Erfahrungen, die hier mit dem Ausstieg aus der Braunkohle gemacht werden, sind auch für Länder relevant, die ihre Energiesysteme gerade erst aufbauen und teilweise noch auf Kohlekraftwerke setzen.“