MCC wird 2025 zum „Policy Research Hub“ des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung

Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern signalisiert dauerhafte Finanzierung. Bündelung von Klima-Knowhow von den Grundlagen bis zur Politikberatung.

Stellt lösungsorientierte Handlungsoptionen für die Politik bereit: das Klimaforschungsinstitut MCC in Berlin. | Foto: MCC

19.10.2023

Das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change), das seit elf Jahren auf Basis hochrangiger wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Analysen lösungsorientierte Handlungsoptionen für die Politik bereitstellt, wird Anfang 2025 ein Teil des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Ein entsprechender Antrag erhielt jetzt vom Ausschuss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern grünes Licht. Ein „Policy Research Hub“ an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik, der durch die künftige Integration des MCC entsteht, wird das PIK in die Lage versetzen, aus einer Hand die gebündelte Expertise zu liefern – von der interdisziplinären Grundlagenforschung bis zur wissenschaftlichen Politikberatung.

Im September 2012 hatte das MCC, als eine gemeinsame Gründung der Stiftung Mercator und des PIK, den Betrieb aufgenommen. Der von der Stiftung Mercator gewährten Grundfinanzierung von jahresdurchschnittlich 2,1 Millionen Euro, die planmäßig Ende 2024 ausläuft, folgt nun eine dauerhaft gesicherte Zukunft als Teil des PIK – ermöglicht durch eine zusätzliche staatliche Grundfinanzierung des PIK im Rahmen eines sogenannten strategischen Sondertatbestands. „Wir freuen uns außerordentlich über das jetzt vom Ausschuss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz übermittelte Signal“, sagt MCC-Direktor Ottmar Edenhofer, der am PIK seit 2005 Chefökonom und seit 2018 ebenfalls Direktor ist. „Künftig können so evidenzbasiertes Orientierungswissen und handlungsrelevante Optionen für Entscheiderinnen und Entscheider entlang der ganzen Wertschöpfungskette bereitgestellt werden.“

Die offizielle Bewilligung durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz ist für Herbst 2024 vorgesehen, geknüpft an die Beschlüsse für das darauffolgende Haushaltsjahr. Mit dem strategischen Sondertatbestand hat das PIK ab 2025 eine zusätzliche Grundfinanzierung von rund 3,8 Millionen Euro jährlich beantragt. Dabei geht es, zusätzlich zur Integration des MCC als Policy Research Hub, auch um die Stärkung von drei zukunftsweisenden Investitionsbereichen: Erdsystemresilienz im Anthropozän, Verteilungsfragen und menschliches Wohlergehen sowie künstliche Intelligenz.

Nach den Worten des Erdsystemforschers Johan Rockström, ebenfalls Direktor des PIK, ermöglicht die Erweiterung dem Potsdam-Institut die „konsequente Weiterentwicklung seiner Strategie zur Erforschung der Bewirtschaftung globaler Gemeinschaftsgüter innerhalb planetarer Belastungsgrenzen – vom Wissen zur Wirkung“. Das PIK greife inzwischen auf mehr als 30 Jahre Erfahrung zurück und könne nun „mit Pionierthemen und einem ausgeweiteten Fokus auf die Sozialwissenschaften seine Expertise weiter ausbauen“. Durch die Integration des MCC wird die sozialwissenschaftliche Forschung des PIK in Qualität und Kapazität der naturwissenschaftlichen Forschung gleichgestellt.

Lars Grotewold, Leiter des Bereichs Klimaschutz bei der Stiftung Mercator, erklärt dazu: „Unser gemeinsames Ziel bei der Gründung des MCC war es, Erkenntnisse aus der Spitzenforschung für die Politikberatung nutzbar zu machen. Ottmar Edenhofer und sein Team beweisen in eindrucksvoller Weise, dass dies möglich ist. Für die Stiftung Mercator ist die erfolgreiche Verstetigung des MCC eine Bestätigung ihrer Strategie, Partner zu unterstützen, die überparteilich und evidenzbasiert Lösungen für dringende gesellschaftliche Probleme entwickeln.“