"Jetzt den Schaden begrenzen"

MCC-Direktor Ottmar Edenhofer kommentiert den von Donald Trump am Donnerstag verkündeten Austritt der Vereinigten Staaten aus dem Pariser Klimaschutzabkommen.

G20, G19, Kohleausstieg

Foto: MCC

02.06.2017

US-Präsident Donald Trump hat entschieden: Die Vereinigten Staaten steigen aus dem 2015 in Paris vereinbarten Klimaabkommen aus.

Dazu Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC):

„Das ist ein sehr schlechtes Signal – nicht nur für die Klimapolitik, sondern auch für die Bereitschaft der USA, sich an der Lösung globaler Probleme zu beteiligen. Aber das Klimaabkommen ist auch durch den Ausstieg der USA nicht tot. Beim G7-Gipfel hat sich gezeigt, dass die übrigen sechs Länder klar für den Klimaschutz einstehen und die Trump-Regierung isoliert ist. Beim G20-Gipfel wird das ähnlich sein. Es wird auch darauf ankommen, dass die Länder, die weiter auf Kohle setzen, wie Indien, Ägypten, die Türkei oder die Philippinen, davon überzeugt werden, dass sie die Kohle teuer zu stehen kommt – es gibt auch für diese Länder billigere Alternativen. Langfristig wird es ohne die USA aber nicht gehen, die 2°C-Grenze einzuhalten. Vier Jahre Trump wären wohl zu verschmerzen – bei acht Jahren wird es jedoch eng. Es gilt jetzt, den Schaden zu begrenzen.“

„Einzelne US-Bundesstaaten wie Kalifornien werden trotz Trump weiter beim Klimaschutz vorangehen – die sollten wir von Seiten der Europäer ermutigen und unterstützen. Auch die Wirtschaft will keine Rückkehr zur Kohleverbrennung. Unternehmen sind vor allem an Planungssicherheit und gleichen Spielregeln für alle Marktteilnehmer interessiert. Deswegen unterstützt die Wirtschaft nicht nur das Paris-Abkommen, sondern auch, dass in allen Ländern Subventionen für Fossile abgeschafft und CO2-Preise eingeführt werden – und das sollte so früh wie möglich umgesetzt werden.“