Neue Bundesregierung: Experten empfehlen CO2-Preise

Vor Beginn der Berliner Koalitionsgespräche raten MCC-Direktor Edenhofer und 14 weitere Energie- und Klimaexperten zu stärkerer CO2-Bepreisung.

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04.10.2017

In einer gemeinsamen Erklärung haben 15 Energie- und Klimaschutzexperten zu einer ökonomischen Neuausrichtung der Energiewende aufgerufen. Die Initiative hat die bereits existierenden Vorschläge zur CO2-Bepreisung zu einer konkreten Handlungsempfehlung für die neue Regierungskoalition zusammenführt. Zu den Unterstützern der Erklärung gehört Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC). Edenhofer plädiert seit Langem dafür, die Kräfte des Marktes zu nutzen, um die Energiewende möglichst kosteneffizient voranzutreiben.

Zwar gibt es durch den Europäischen Emissionshandel bereits einen länderübergreifenden CO2-Preis. Dieser umfasst allerdings nur einen Teil der Wirtschaft und ist darüber hinaus viel zu niedrig, um starke Anreize für CO2-armes Wirtschaften zu setzen. Die Experten raten deshalb zu einer Sektor übergreifenden CO2-Bepreisung, um die deutschen Klimaziele noch zu Erreichen. Diese solle so gestaltet werden, dass die Bevölkerung nicht zusätzlich finanziell belastet wird. So könnten im Gegenzug etwa die Lohnnebenkosten für untere und mittlere Einkommen sinken.

Besondere Hoffnungen setzen die Initiatoren zudem auf die deutsch-französische Zusammenarbeit. Diese könne als Motor für die Weiterentwicklung der CO2-Bepreisung im europäischen Rahmen dienen. So hat sich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron jüngst für eine Reform des europäischen Emissionshandels durch die Einführung eines Mindestpreises in Höhe von 30 US-Dollar pro Tonne CO2 ausgesprochen.

 

Lesen Sie hier die komplette Erklärung.