Wachstum und Klimaschutz sind vereinbar
Die französische Zeitung „Le Monde“ druckt erste Ergebnisse des International Panel on Social Progress (IPSP) – unter anderem einen Beitrag von MCC-Direktor Ottmar Edenhofer.
Die Autoren kritisieren, dass der Kapitalismus oft nur schwarz oder weiß gesehen wird. Die einen preisen seine herausragenden Errungenschaften. So hat das rasante Wirtschaftswachstum in kapitalistischen Ländern den Lebensstandard von Millionen Menschen drastisch verbessert. Dabei wurden spektakuläre Fortschritte in den Bereichen Technologie, Gesundheit und Bildung erzielt. Die andere Gruppe wiederum betont die hässliche Seite eines unregulierten Kapitalismus: die immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen arm und reich, Machtmissbrauch internationaler Großkonzerne, enorme Umweltschäden.
Um einen gerechteren und zukunftsfähigen Kapitalismus zu schaffen, bedürfe es jedoch Institutionen, die sowohl auf sozialen Fortschritt setzten als auch auf die wichtige Rolle der Märkte. „Konventionelle Kriterien, basierend auf Produktivität, schaffen es nicht, die Effektivität von Wirtschaftswachstum unter den Gesichtspunkten Glück oder nachhaltige Entwicklung zu bewerten“, schreiben die Autoren. Weiter heißt es: „Die Menschheit ist nicht zum Untergang verurteilt, weil es eine tragische Unvereinbarkeit von Wachstum und Klimaschutz oder Effizienz und Gleichheit gäbe.“ Wirtschaftswachstum schaffe Herausforderungen, denen wir begegnen müssten – ganz ohne Wachstum allerdings gäbe es keine nachhaltige Entwicklung.