Was Nigeria zum Klimaschutz beitragen kann

MCC-Gruppenleiter Jan Steckel hat in Nigeria Regierungsvertreter getroffen. Thema war dabei, wie sich Klimaschutz und Entwicklungspolitik gegenseitig bedingen.

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11.11.2015

Die globalen CO2-Emissionen steigen – und sie steigen sogar immer schneller. Grund dafür ist die weltweite Renaissance der Kohle. Sie wird von armen, aber schnell wachsenden Staaten – wie beispielsweise Nigeria – vorangetrieben. Denn Kohle als Energieträger ist nicht nur im Überfluss vorhanden, sie ist auch spottbillig.

Dies sind Kernergebnisse der wissenschaftlichen Veröffentlichung „Drivers for the Renaissance of Coal“, die Jan Steckel, Leiter der Arbeitsgruppe Klimaschutz und Entwicklung am Mercator Research Institute on Gobal Commons and Climate Change (MCC) gemeinsam mit weiteren Autoren kürzlich im renommierten Fachmagazin PNAS veröffentlicht hat. Nun war auf Einladung des Auswärtigen Amts selbst in Nigeria vor Ort.

Im Rahmen des vom Institut für Auslandsbeziehungen organisierten Vortragsprogramms der Bundesregierung traf er dabei mit nigerianischen Regierungsvertretern zusammen. Dabei sprach er beispielsweise mit Mitgliedern der COP21-Verhandlungsdelegation oder Vertretern des „Klimaministerium“ über den möglichen Beitrag von Entwicklungsländern zum internationalen Kampf gegen den Klimawandel und gangbare Vermeidungsoptionen.

„Der Ressourcenfluch ist in Nigeria leider besonders deutlich zu sehen“, sagt Steckel nach seiner Rückkehr. „Der Staatshaushalt hängt zu 90 Prozent von den Öleinnahmen ab und 25 Prozent des Staatsbudgets fließen in die Subventionen von Benzin und Kerosin. Gleichzeitig lebt der Großteil der Bevölkerung in bitterer Armut, da Gemeinschaftsgüter wie etwa die Infrastrukturen chronisch unterfinanziert sind.“ Eine CO2-Bepreisung könne hier eine mögliche Lösung darstellen.

Das Institut für Auslandsbeziehungen engagiert sich weltweit für den Dialog der Zivilgesellschaften. Zu seinen Aufgaben als Mittlerorganisation in der Auswärtigen Kulturpolitik gehört auch die Umsetzung des Vortragsprogramms der Bundesregierung. Dieses Programm dient gezielt der Vermittlung von Multiplikatoren und Experten aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik.